Nach den Worten von Gerhard Struber hatte Marvin Obuz berechtigte Hoffnung auf einen Einsatz im Rheinderby bei Fortuna Düsseldorf (2:2). Gegenüber dem "Geissblog" bestätigte Kölns Trainer im Vorfeld des Spiels, dass Obuz "eine ganz interessante Alternative vorne drin" sei und der Offensivallrounder ein "intelligenter Bursche ist, der auf der Zehn eine Alternative darstellt".
Und weiter: "Ich finde, der Trend ist gut bei ihm in den letzten Tagen und Wochen." Mal wieder erlebte der Offensivspieler allerdings eine Enttäuschung. Denn: Obuz wurde nicht eingesetzt und saß die kompletten 97 Minuten auf der Bank. Struber schöpfte das Wechselkontingent nicht aus und nahm nur drei Einwechslungen vor.
Für Obuz war der Bankplatz in Düsseldorf ein weiterer Rückschlag. Erst wurde dem 22-Jährigen Hoffnung gemacht, nur um dann erneut nicht zum Einsatz zu kommen. In der laufenden Saison stand der ehemalige Leihspieler von Rot-Weiss Essen nur vier Minuten auf dem Platz, das war am ersten Spieltag beim 1:2 gegen den Hamburger SV. Seitdem sammelte er in sechs aufeinanderfolgenden Pflichtspielen keine einzige Spielminute mehr.
Die Konkurrenz scheint aktuell in der Offensive einfach zu groß zu sein, neben Obuz müssen auch etablierte Akteure wie Sargis Adamyan, Steffen Tigges und Florian Dietz mit der Auswechselbank vorliebnehmen. Alle drei Spieler wurden aber schon häufiger eingesetzt als Obuz.
Marvin Obuz: Tolle Form bei RWE, aktuell nur Reservist
Dabei kam der Rechtsaußen im Sommer mit viel Selbstvertrauen zurück zu seinem Heimatverein. In der Saison 2023/24 spielte Obuz auf Leihbasis für den Drittligisten Rot-Weiss Essen und avancierte dort zum Top-Scorer. Seine Bilanz: 40 Pflichtspiele, acht Tore, 17 Vorlagen. Der 22-Jährige hatte einen großen Anteil daran, dass RWE bis zum vorletzten Spieltag um den Aufstieg mitspielte. Sein verletzungsbedingter Ausfall am Ende der Saison (Muskelfaserriss) konnte nicht kompensiert werden.
Insgesamt verlief das Leihgeschäft aber perfekt: Obuz spielte, RWE profitierte von einem guten Spieler und Köln konnte sich über einen selbstbewussten Rückkehrer freuen. Dieses Selbstvertrauen dürfte mittlerweile aber völlig verflogen sein.